(Wie) kann sich die transgenerationale Weitergabe von kriegsbedingten Belastungen in der Mediation zeigen?Der Begriff Kriegsenkel wurde vermutlich zum ersten Mal in der autobiografischen Erzählung: Ich, Rabentochter der Autorin Katharina Ohana verwendet, die 2006 erschien. Er bezieht sich auf die geburtenstarken Jahrgänge in Deutschland, die sogenannte Babyboomer, die zwischen 1958 und 1975 Geborenen. Es handelt sich vielfach um die Kinder der sogenannten Kriegskinder, die ihrerseits zwischen 1928 und 1946 zur Welt kamen und während der Nazizeit, dem Zweiten Weltkrieg und der unmittelbaren Nachkriegszeit selbst noch Kinder bzw. Heranwachsende gewesen waren. Abgeleitet vom Begriff Kriegskind der Vorgängergeneration ist der Terminus eng mit der transgenerationalen Weitergabe kriegsbedingter Belastungen verbunden.
Ich gebe eine Einführung in das Thema, spreche über mein Selbstverständnis als Kriegsenkelin, über die von mir geleitete Kriegsenkelgruppe in Berlin und wie das Thema des Kriegserbes in meine Arbeit als Mediatorin und Coach einfließt.
Im Anschluss besteht Gelegenheit zum Austausch und zur Diskussion darüber, wie sich die Kriegserfahrungen der Kriegskinder-Eltern auf die 40 Plus Klient*innen auswirken und sich die Symptome in der Mediation und Beratung zeigen können.
Kriegsenkel in der Mediation
Themenabend
Berliner Institut für Mediation
Mittwoch, 06.09.2017 von 18.30-20.30 Uhr
Mehringdamm 50, 10961 Berlin