Mediation als kommunikatives Verfahren zur außergerichtlichen Vermittlung und Einigung in Konfliktfällen entspricht dem gesellschaftlichen Wandel zu immer mehr Diversität bei gleichzeitiger Entwicklung neuer Gemeinschaftsformen. Sie ist mittlerweile im Erziehungs-, Bildungs-, Arbeits, Familien- sowie im interkulturellen und politischen Kontext ein gängiges Konfliktbeilegungsverfahren, um nachhaltige Lösungen zu erarbeiten. Ziel der Mediation ist es, zu klären und Einigungen zu finden, wobei die Ursachen des Konfliktes bearbeitet werden und eruiert wird, welche Interessen und Bedürfnisse sich hinter den zunächst sichtbaren Positionen verbergen. Dadurch wird das Potenzial für eine konstruktive Zukunftsgestaltung frei gelegt.
Mediator*innen leiten das in Phasen strukturierte Verfahren einfühlsam, wertschätzend und allparteilich. Ihre Professionalität zeichnet sich durch die Fähigkeit zur intellektuellen Sortierung und Verortung bei gleichzeitiger Empathie für alle Beteiligten aus. Sie sind fähig, in festgefahrenen Situationen mit Hilfe verschiedener Techniken herauszuarbeiten, was die Streitparteien benötigen und wo ihre Ressourcen liegen und zu „übersetzen“, was die Klient*innen tatsächlich meinen. Auf dieser Basis unterstützen Mediator*innen die Konfliktparteien bei der Entwicklung und Gestaltung einvernehmlicher Lösungen, die Vorlage für einen beidseitig akzeptierten, bindenden Vertrag sein können.
Die Weiterbildung legt großen Wert auf die Schulung der mediativen Haltung und auf eine gut strukturierte und fundierte Grundausbildung, die den Teilnehmer*innen Methoden- und Handlungssicherheit vermittelt. Praxisnah vermitteln wir Mediation nach der Grundausbildung in den Bereichen: Familie, Arbeit, Erziehung und Bildung, Gruppen, Politik, Religion und Interkulturalität als Antwort auf die stetig komplexer werdende Realität unserer multikulturellen Gesellschaft. In jedem Themenfeld existieren typische Konflikte, die Spezialwissen erfordern. Dieses wird für jeden Bereich von einem multidisziplinären Team vermittelt. Mediation ist weder Therapie noch Rechtsberatung, doch sind Mediator*innen mit immer komplexer werdenden Anforderungen konfrontiert, weshalb sie neben der guten Selbstklärung auch über psychologische und juristische Grundlagen verfügen müssen, nicht um zu beraten oder zu therapieren, sondern um differenzieren, einordnen und die eigenen Grenzen einschätzen zu können.
Die Module werden von hochqualifizierten Mediator*innen und Dozent*innen mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen (Theaterwissenschaften, Psychologie, Jura, Sozial-pädagogik, Schauspiel, Tanz, Naturwissenschaften, Coaching, Geisteswissenschaften) geleitet. Der Zertifikatskurs entspricht den Vorgaben der Verordnung über die Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediator*innen auf Grundlage des Mediations-gesetzes sowie den Standards des Bundesverbandes Mediation (BM) und der Bundes-Arbeitsgemeinschaft für Familien-Mediation (BAFM). Er ist als Weiterbildungslehrgang durch die Zentralstelle für Klinische Sozialarbeit (ZKS) geprüft und wird als Baustein zur Erlangung der Zertifizierung zum/zur „Fachsozialarbeiter*in für Klinische Sozialarbeit (ZKS)“ durch die ZKS anerkannt. weitere Informationen